Die Idee einer Obstsortensammlung – einem lebendigen Museum alter Obstsorten – ist in den frühen 80er-Jahren entstanden. Die treibende Kraft war Res Stauffer, dem damaligen Leiter der Abteilung Natur- und Landschaftsschutz beim Raumplanungsamt des Kantons Thurgau. Die Idee entstand im Zusammenhang mit der Planung der Umfahrung Arbon. 1985 wurde der Antrag an die Landumlegungskorporation gestellt, geeignetes Land dafür auszuscheiden. Dies weil der Zubringer zur A1 ursprünglich als Autobahn richtungsgetrennt geplant war und dann auf eine Autostrasse mit Gegenverkehr zurück gestuft worden war. Am 13. Dezember 1988 genehmigt der Grosse Rat den Erwerb von vier Hektaren Land zu einem Preis von 600'000 Franken.
In den ersten 90er-Jahren wird der Zubringer zur A1 gebaut und es konnte vier Hektar Land in Hofen für das Projekt "Obstsortensammlung" reserviert werden. 1993 wird die Strasse eröffnet. Gleichzeitig wird eine Arbeitsgruppe unter der Führung von Heinz Daepp eingesetzt, um das Konzept auszuarbeiten. Dieses sah vor, ein Hochstammobstgarten zu erstellen, wie er bis vor wenigen Jahrzehnten im Oberthurgau noch üblich war. Jeder Baum sollte eine andere Sorte haben. Bei der Auswahl der Sorten kommt der gesamtschweizerische Aufruf an die Bauern, alte Sorten zu melden, gerade recht. Urs Müller von der Zentralstelle für Obstbau im Arenenberg unterstützt die Arbeitsgruppe tatkräftig.
Am 27. Mai 1994 wird im Restaurant Ochsen in Roggwil der Verein Obstsortensammlung Roggwil mit 23 Mitgliedern gegründet. Die Pflanzung der ersten 100 Bäume in der jetzigen Parzelle Mitte erfolgt am 5. und 12. November.
Als Vereinslokal für die Unterbringung der Gerätschaften kann der Verein anfänglich den südlichen Teil des Schopfes der Liegenschaft von Johannes Tobler in Hofen mieten. 2001 zügelt der Verein in den nördlichen Teil des Schopfes, weil er mehr Platz bot.
2006 erhält der Verein von der Stiftung Näf den sogenannten "Taubenschlag" als Lager für die Harassen, Pfähle und weitere Utensilien geschenkt.
Die Bäume entwickelten sich prächtig, so dass nach 16 Jahren seit der ersten Pflanzung bereits über 10 Tonnen Obst geerntet werden können.
2013 geht das Präsidium von Heinz Daepp an Thomas Alder über. Leider verstirbt Heinz Daepp schon am 30. Dezember 2014.
Im Frühling werden 66 Nussbäumen unterschiedlicher Sorten auf der gepachteten Parzelle "Kellers Wiese" südlich des Hegibaches gepflanzt.
Der Antrag von Vereinsmitglied Christa Wellauer auf biologische Bewirtschaftung umzustellen, wird an der Hauptversammlung knapp nicht angenommen. Der Vorstand verspricht jedoch schrittweise eine ökologischere Pflege des Obstgartens einzuführen und den Verzichtet auf die Anwendung von Herbizid bei den Baumscheiben.
Der Kanton beginnt mit dem Umbau der Liegenschaft in Hofen.
Als Beitrag zur Ökologisierung wird ein Teil der Wiesenflächen erst nach dem 15. Juni gemäht. Es werden Asthaufen gebildet, eine Blumenwiese angesät und die Parzelle Nord mit einer Weidensammlung ergänzt. Damit können auch Ökobeiträge geltend gemacht werden.
Das Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des Vereins wird am Sonntag, 18. August mit einem Fest für Mitglieder und geladene Gäste gefeiert.
Mit der Fertigstellung des Umbaus der Liegenschaft in Hofen im Herbst wird ein Kühlraum angeschafft und in der Scheune installiert.
Trotz Corona-Pandemie kann die Hauptversammlung anfangs März noch wie gewohnt durchgeführt werden. Die Anlässe kurz danach (Arbeitstag im April, Bluetschapéro) müssen wegen es "Lockdowns" abgesagt werden.
Am 15. August wird auf dem Areal der Obstsortensammlung ein öffentlicher Anlass zum Thema Hochäcker durchgeführt. Aufgrund von Lockerungen der Covid-Anordnungen musste dieser nicht abgesagt werden.
Aufgrund der anhaltenden pandemischen Situation bedingt durch das Corona-Virus wird die Hauptversammlung schriftlich durchgeführt. Einen Kandidaten, eine Kandidatin als Ersatz für den abtretenden Präsidenten Thomas Alder kann bis dahin nicht gefunden werden. Vizepräsident Walter Kradolfer übernimmt interimsmässig das Präsidentenamt.
Im südöstlichen Ecken der Parzelle Nord wird ein grosses Wildbienenhaus errichtet.
Die Erntemenge erreicht mit 35.5 Tonnen einen neuen Rekord.
Da die Corona-Massnahmen erst knapp vor der Hauptversammlung aufgehoben wurden, findet diese wie im Vorjahr schriftlich statt. Ursula Leutenegger, welche bislang das Kassieramt inne hatte, wird als Vereinspräsidentin gewählt.
Nach zwei Jahren Corona-Pause kann der traditionelle Blueschtapéro am 24. April wieder stattfinden. Die Beschränkungen der letzten beiden Jahre sind auch Anlass, am 11. Juni eine ausserordentliche Mitgliederversammlung in Hofen durchzuführen.
Die Kirschenernte ist wegen des sehr frühen und starken Befalls mit der Kirschessigfliege ein totaler Misserfolg.
Am Donnerstag, 2. März können sich die Vereinsmitglieder nach zwei Jahren wieder zur Hauptversammlung treffen. Erstmals findet diese nicht im mittlerweile geschlossenen Restaurant Ochsen in Roggwil sondern in der Mehrzweckhalle Freidorf statt.
Zum Schutz vor der Kirschessigfliege wird das Besprühen der Kirschen mit Kaolin getestet.