Möhl Mostfest 24./25. September 2022

Die Obstsortensammlung am Mostfest in Arbon

Zum zweiten Mal nach 2019 führte die Mosterei Möhl in Arbon das zweitägige Mostfest durch, das nicht nur die Obsternte feiern, sondern auch auf die Jahrhunderte alte Tradition und die damit verbundene grosse Bedeutung des Obstbaus im Oberthurgau hinweisen wollte. Dazu lud sie auch Freunde und Partner ein, darunter auch den Verein Obstsortensammlung , der rund einstündige Führungen auf seinem Gelände in Hofen anbot. Unterstützt wurde er dabei freundlicherweise von der Organisation „Fructus“, die sich ebenfalls für alte Obstsorten und Hochstammgärten einsetzt und am Mostfest mit einem Stand vertreten war und die es dabei nicht versäumte, mit einem grossen Transparent auch für die Obstsortensammlung zu werben.

Leider lud das nasskalte Wetter nicht gerade zu einem Bummel durch Obstbaumwiesen ein, doch vor allem am Sonntag, als sich zeitweise Wolkenlücken auftaten, liessen sich doch zahlreiche Besucherinnen und Besucher des Festes mit dem alten Saurer-Postauto nach Hofen kutschieren, womit sie bereits in  eine Zeit eingestimmt wurden, da auf den Märkten noch eine grosse Zahl verschiedener Obstsorten angeboten wurde. Nach einem Gang durch das Gelände, bei der die Geschichte des Obstbaus in der Region erläutert wurde, bot sich die Gelegenheit, in der Scheune der Obstsortensammlung alte Sorten zu probieren.  Allgemein war eine grosse Sympathie für die Arbeit des Vereins zu verspüren. Viele würden sich offensichtlich ein etwas breiteres Angebot in den Läden wünschen. An der Beschränkung des Angebots bei den Grossverteilern auf einige wenige Sorten dürften allerdings die Konsumentinnen und Konsumenten nicht ganz unschuldig sein, da Früchte, die nicht glänzend und makellos aus den Regalen blinken, kaum gekauft werden. Alte Sorten weisen demgegenüber auch in einem untadeligen Zustand oft Flecken und Verfärbungen auf. Immerhin könnte das Wiederaufleben vieler Bauernmärkte auf einen gewisse Trendwende hindeuten.